veröffentlicht 2020-06-26 durch
Yessie Peregrin
Fast kein Gericht auf Kuba wäre jedoch komplett ohne eine Zutat: Fleisch. Da die Kubaner in früheren Tagen oftmals wenig Proteine auf die Teller bekamen (zuletzt durchlebte die Insel im Rahmen der Sonderperiode Anfang der 1990er Jahre eine Ernährungskrise), sind die Kubaner heute leidenschaftliche Fleischesser.
Vegetarismus wird hingegen als etwas merkwürdiges angesehen und meistens mit einfühlsamen Unverständnis bedacht. Dennoch findet hier zumindest in der Tourismusindustrie gerate ein Umdenken statt, so dass mancherorts schon speziell vegetarische Gerichte angeboten werden.
Das häufigste kubanischen Gerichte ist mit Sicherheit „Arroz con frijoles“, Reis mit Bohnen – und einer Komponente. Oftmals stehen Schweine- oder Hühnerfilet, Frikassee, Leber oder Fisch zur Auswahl. Der Reis wird normalerweise separat serviert und die Bohnen im Eigensaft machen die Sauce aus. Angerichtet werden die Teller meist mit ein paar Salat- oder Gemüsestücken wie Gurke, Yuca, Tomate oder Süßkartoffel. Manchmal gibt es statt der Bohnen auch Kichererbsen („chicharrones“).
Nur in Havanna gibt es fast jede Küche der Welt, ansonsten kochen die Kubaner kulinarisch viel im „eigenen Saft“. Lediglich einig sehr verbreitete – geschmacklich durchaus als zweifelhaft zu bezeichnende – Interpretationen von Spaghetti und Pizza sowie Burger und Sandwiches haben sich als Einflüsse der italienischen und US-amerikanischen Küche auf der Insel eingenistet.
Eine weitere Besonderheit von Essen in Kuba ist die fast völlige Abwesenheit von Rindfleisch. Da das Vieh der Insel vor allem zur Milchproduktion genutzt wird, ist das Fleisch der Rinder stark rationiert. In der Regel erhalten lediglich kranke und alte Menschen besondere Zuteilungen. Manchmal findet man jedoch importierte Rinderfilets in den Supermärkten und auch private Restaurants sind in der Lage, Rindfleisch über den Schwarzmarkt „zu organisieren.“